Blitzschutz bei der PV-Anlage – wie hoch ist die Blitzgefahr?

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) werden meistens am Dach installiert und damit an der höchsten Stelle des Hauses. Die Dachinstallation der PV-Anlage eignet sich ideal, da die PV-Paneele dort am meisten Sonnenlicht einfangen können und damit auch keinen freien Raum am Grundstück wegnehmen. Dabei drängt sich die Frage auf, ob die Photovoltaikanlage durch diese exponierte Lage speziell durch Blitzeinschlag gefährdet ist.

Wie häufig kommt es zu Blitzschäden an PV-Anlagen?

Um die Bedeutung eines effektiven Blitzschutzes zu verstehen, lohnt ein Blick auf einige Zahlen:

  • Schätzungen zufolge sind jährlich etwa 0,1% bis 0,5% der installierten PV-Anlagen von Blitzschäden betroffen. Das klingt nach wenig, aber bei über 2 Millionen Anlagen in Deutschland bedeutet das, dass jährlich zwischen 2.000 und 10.000 Anlagen Schaden nehmen könnten.
  • Die Reparaturkosten belaufen sich im Schnitt auf 5.000 bis 15.000 Euro, je nach Schaden und Anlagengröße.
  • Interessant ist, dass nur etwa 20% der Schäden durch direkte Blitzeinschläge entstehen. Die übrigen 80% resultieren aus indirekten Effekten wie Überspannungen im Stromnetz.
  • In Gewitterregionen ist das Risiko um bis zu 50% höher als im Durchschnitt.
  • Anlagen mit professionellem Blitzschutz haben ein bis zu 95% geringeres Risiko, Schäden zu erleiden.

Diese Zahlen zeigen klar: Ein durchdachtes Blitzschutzkonzept ist für jede PV-Anlage essenziell, um teure Reparaturen und Ausfallzeiten zu vermeiden.

Zieht die PV-Anlage Blitze an? 

Zum Glück erhöht eine PV-Anlage nicht wesentlich die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags. Die Gebäudehöhe wird durch die Installation nur geringfügig erhöht, und bei fachgerechter Installation wird die Anlage in das bestehende Blitzschutzsystem integriert. Auf Flachdächern könnte das Risiko leicht höher sein, aber auch hier wird die Anlage durch entsprechende Maßnahmen geschützt.

Welche Risiken bestehen für PV-Anlagen durch indirekte Blitzeinschläge? 

Das schlimmste Szenario ist natürlich ein direkter Einschlag, der Module zerstören oder Brände verursachen kann. Aber auch Blitzeinschläge in der Nähe können gefährlich sein. Sie erzeugen starke magnetische Felder, die zu Überspannungen in den elektrischen Bauteilen führen können.

Wie kann man die PV-Anlage schützen?

Die PV-Anlage ist vor zwei Hauptrisiken zu schützen: mechanischer Zerstörung durch direkte Einschläge und Überspannungsschäden. Um diese Gefahren zu minimieren, sollten:

  • Blitzfangelemente so positioniert werden, dass sie die Module schützen.
  • Überspannungsschutzvorrichtungen vor und nach dem Wechselrichter installiert werden.
  • Die Anlage in das äußere Blitzschutzsystem integriert werden.
  • Bei längeren Gleichspannungskabeln ein Überspannungsableiter des Typs 2 eingesetzt werden.

Wie lässt sich die Photovoltaikanlage vor Blitzeinschlag schützen? 

Hinsichtlich Blitzeinschlägen ist die Photovoltaikanlage grundsätzlich zwei wesentlichen Risiken ausgesetzt: der mechanischen Zerstörung durch direkten Blitzeinschlag und dem Risiko, Schäden durch Überspannungen zu erleiden. Um die erstgenannte Gefahr abzumildern, ist es daher wesentlich, die Anlage nicht zu stark zu exponieren bzw. in den Schutzbereich des äußeren Blitzschutzsystems zu integrieren. 

Um einen ausreichenden Schutz für Überspannungen durch Blitzeinschlag zu bieten, ist es entscheidend, das innere Blitzschutzsystem professionell zu planen. Dazu gibt es mehrere Ansätze. Eine beliebte Variante besteht darin, für die PV-Anlage ein eigenes Blitzschutzsystem vorzusehen, das getrennt vom Haus-Blitzschutzsystem funktioniert. Außerdem werden Blitzfangelemente so positioniert, dass sie einen Schutzbereich für die Module schaffen. Darüber hinaus werden Überspannungsschutzvorrichtungen vor und nach dem Wechselrichter integriert, sowie das Montagegestell mit der Haupterdungsschiene verbunden. Bei einem Gleichspannungskabel, das eine Länge von mehr als 10 Metern aufweist, sollte außerdem ein Überspannungsableiter SPD Typ 2 vorgesehen werden.

Warum der Blitzschutz bei der PV-Anlage wichtig ist

Ein professioneller Blitzschutz bringt viele Vorteile:

  • Er verlängert die Lebensdauer der PV-Anlage.
  • Er schützt die Hauselektrik vor Folgeschäden.
  • Er sorgt für einwandfreies Funktionieren der Anlage.
  • Er gewährleistet den vollen Versicherungsschutz im Schadensfall. 

Häufig gestellte Fragen zum Blitzschutz bei PV-Anlagen

  • Muss jede PV-Anlage einen Blitzschutz haben? 
    Nicht zwingend, aber es wird dringend empfohlen, besonders in Regionen mit häufigen Gewittern.
     
  • Wie teuer ist ein Blitzschutzsystem für eine PV-Anlage? 
    Die Kosten variieren, liegen aber typischerweise zwischen 5-15% der Gesamtinvestition für die PV-Anlage.
     
  • Kann ich den Blitzschutz nachträglich installieren lassen? 
    Ja, aber eine Installation während der PV-Anlagen-Montage ist oft einfacher und kostengünstiger.
     
  • Wie oft muss der Blitzschutz gewartet werden? 
    Eine Überprüfung wird alle 2-4 Jahre empfohlen, je nach lokalen Vorschriften und Versicherungsbedingungen.
     
  • Schützt der Blitzschutz auch vor indirekten Blitzeinschlägen? 
    Ja, ein umfassendes Blitzschutzsystem beinhaltet auch Maßnahmen gegen Überspannungen durch indirekte Einschläge.
     
  • Beeinflusst der Blitzschutz die Leistung meiner PV-Anlage? 
    Bei fachgerechter Installation hat der Blitzschutz keinen negativen Einfluss auf die Leistung der Anlage.

Wenn Sie Fragen zur professionellen Installation Ihrer Photovoltaikanlage inklusive Blitzschutz haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Als Fachbetrieb für PV-Anlagen aus dem Burgenland unterstützen wir Sie gerne bei der Planung und Installation Ihrer PV-Anlage, dem Einholen von Förderungen sowie der regelmäßigen Prüfung und Wartung. Vereinbaren Sie gleich einen kostenlosen Beratungstermin für Ihre Photovoltaikanlage mit uns!